Trotz schwieriger Ausgangslage und hohem Druck gelingt dem «Eis» ein wichtiger Befreiungsschlag im Abstiegskampf gegen eine starke Mannschaft aus Thun. Mit grossem Einsatz und einer abgeklärten Leistung in den entscheidenden Phasen sichern sich die Ambassadoren die ersten Auswärtspunkte der Saison.
Thierry Sallin
Die Ausgangslage vor dem Auswärtsspiel gegen Wacker Thun war alles andere als einfach: Neben dem HV Herzogenbuchsee siegte auch Nyon La Côte, ein weiterer direkter Konkurrent des TV Solothurn, überraschend und verdrängte unser «Eis» vorübergehend auf den vorletzten Tabellenrang. Zudem erschwerten die verletzungsbedingten Ausfälle von Beer, Pfeuti, Scartazzini und Trösch die Aufgabe des Fanionteams zusätzlich. So kam es am Sonntagnachmittag am Thunersee zum Duell der beiden Tabellen-Schlusslichter in einem richtungsweisenden Vier-Punkte-Spiel.
Hohes Tempo und offener Schlagabtausch
Die Bedeutung des Spiels zeigte sich von Beginn an in einem hohen Tempo und einem offenen Schlagabtausch beider Mannschaften. Dabei hatte die Defensive des TVS zunächst Mühe mit den schnellen und dynamischen Angriffen der jungen, gut ausgebildeten Gastgeber. Bis zur 22. Spielminute geriet das Fanionteam mit fünf Toren ins Hintertreffen (17:12). Doch durch eine defensivere Ausrichtung des Innenblocks gelang es den Gästen, sich besser auf das Spiel von Wacker Thun einzustellen. Ballgewinne wurden konsequent in Tore umgemünzt, und mit grossem Einsatz verkürzte der TV Solothurn den Rückstand bis zur Pause auf einen einzigen Zähler (19:18).
Abgeklärte Schlussviertelstunde
Nach dem Seitenwechsel konnten die Gastgeber das enorme Tempo nicht mehr halten, und das Spiel verlief zunächst ausgeglichen. Eine kurze Schwächephase der Ambassadoren nutzten die hochmotivierten Thuner jedoch gnadenlos aus und setzten sich in der 48. Minute mit drei Toren ab (28:25). In dieser kritischen Phase stellte der TV Solothurn kurzfristig auf eine Manndeckung um. Durch wichtige Ballgewinne und einfache Tore kämpfte sich das «Eis» zurück ins Spiel. Anschliessend kehrte die Mannschaft zu einer stabilen 6:0-Deckung zurück, die den Gastgebern kaum noch Raum liess. Innerhalb von sieben Minuten verwandelte der TV Solothurn den Rückstand in eine Drei-Tore-Führung.
Wer die bisherige Saison verfolgt hat, weiss, dass solche Führungen in der Vergangenheit allzu oft verspielt wurden. Erst eine Woche zuvor hatte die TVS-Equipe eine Pausenführung von acht Toren gegen den HS Biel aus der Hand gegeben. Doch die Spieler um Interimstrainer Samuel Hubacher bewiesen trotz hohem Druck Nervenstärke und liessen sich den verdienten Sieg nicht mehr nehmen – auch nicht durch die offensive Deckung der Thuner. Mit einem Endstand von 32:35 sicherte sich die TV-Equipe viel umjubelt zwei eminent wichtige Punkte gegen ein stark aufspielendes Wacker Thun.
Heimspiel-Serie vor der Brust
Mit diesem Sieg klettert das «Eis» zurück auf Rang 9. Doch der Abstand zum Barrageplatz beträgt lediglich einen Punkt. Umso wichtiger ist es, dass die Mannschaft durch das Erfolgserlebnis in Thun neues Selbstvertrauen tanken konnte. Nun stehen vier Heimspiele in Serie an. Das Team um Andri Tatarinoff und Samuel Hubacher wird alles daransetzen, die eigenen Stärken auf das Spielfeld zu bringen und sich mit Unterstützung der Fans weiter von den hinteren Tabellenrängen zu distanzieren.
Foto: Urs Trösch
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