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Dramatischer Sieg im letzten Heimspiel

Der TV Solothurn gewinnt knapp mit 29:28 gegen Möhlin/Magden und beschert dem abtretenden Goalie Jan Tatarinoff einen würdigen Abschied vor eigenem Publikum. Der Ligaerhalt indes war aufgrund der Resultate vom Samstag bereits vor dem Spiel gesichert.

 

Gaudenz Oetterli

 

Die Filmefabrik in Hollywood ist dafür bekannt, dass sie aufgrund mangelnder neuer Ideen gerne auch einmal ein altes Drehbuch hervornimmt, dieses leicht umschreibt und einen Film so neu herausbringt. Der Fachbegriff dafür ist ein «Remake». Als ob man gerade ein Remake anschaut, so dürfte es den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern vergangenen Sonntag in der heimischen CIS-Halle ebenfalls vorgekommen sein. Das Drehbuch zum Spiel glich nämlich in ganz vielen Punkten dem vorherigen Spiel gegen WEST Crissier.

 

Der Gegner hiess dieses Mal zwar Möhlin/Magden und lag in der Tabelle hinter dem TVS, wogegen Crissier eine Woche zuvor als Zweiter am anderen Ende der Tabelle stand. Aber der Spielverlauf und vor allem das Ende der Partie wiesen durchaus Parallelen auf. Die Solothurner starteten engagiert in die Partie. Zwar dauerte es fast vier Minuten, bis das erste Tor fiel, aber es waren die Gastgeber, die in Führung gingen und diese auch bis Mitte der Halbzeit behielten.

 

Zwischenzeitlich arg in Rücklage

 

Möhlin/Magden, das als Drittletzter mit dem Rücken zur Wand stand, liess sich jedoch nicht entscheidend distanzieren. Ganz im Gegenteil: kleinere Unsicherheiten in Form von technischen Fehlern nutzten sie konsequent aus und konnten bis zur 21. Minute sogar mit vier Toren in Front gehen (9:13). Dies lag vor allem daran, dass die Fricktaler dem TVS mit einer recht offensiven Deckung den Schneid abkauften. Immer wieder liefen sie mit gutem Timing in Querpässe hinein und fingen diese ab.

 

Und im Angriff zeigten sie sich unberechenbar. Sie waren oft mit verdeckten Schlagwürfen erfolgreich. Offenbar ein probates Mittel gegen die Solothurner Deckung, die gegen ausrechenbare Abschlüsse jeweils sattelfest steht, jedoch mit den Überraschungswürfen vorerst nicht zurecht kam. Ruhig und mit Überzeugung liessen sich die Einheimischen aber nicht aus dem Konzept bringen und bis zur Pause konnte der TVS auf 14:15 verkürzen. Somit war für die zweite Hälfte alles offen.

 

Die Wende nach dem Seitenwechsel

 

Es dürften klare Worte gewesen sein, die Trainer Andri Tatarinoff in der Pause wählte. Und sicherlich dürfte dabei auch die Tatsache zur Sprache gekommen sein, dass sein Bruder Jan das letzte Spiel zuhause bestreite, und man es ihm nach 30 Jahren Karriere im TVS schulde, noch einmal alles aus sich herauszuholen. Egal, was genau Andri Tatarinoff seinen Jungs sagte, es wirkte auf jeden Fall. Vier Minuten nach dem Wiederanpfiff lag Solothurn wieder vorne (16:15), weitere zehn Minuten später stand es bereits 21:18 für das Heimteam. Torhüter Jan Tatarinoff kramte dafür einmal mehr eine Topleistung hervor, am Ende zeichnete er sich elf Paraden als einer der Matchwinner aus.

 

Knapp zehn Minuten vor dem Ende der Partie sah es dank der Dreitore-Führung nach wie vor so aus, als würden die Ambassadoren nichts mehr anbrennen lassen. Doch je offensiver die Aargauer verteidigten, desto häufiger liess sich der TVS wieder zu Fehlern hinreissen. Das grosse Finale glich dann fast eins zu eins demjenigen zuvor gegen Crisser.

 

Zweitbestes Team in der Rückrunde

 

Eine Minute vor Schluss führte Solothurn mit 29:27 und hatte mit einem Abschluss die Möglichkeit, den Sack zuzumachen. Doch der Wurf wurde abgefangen und kurz darauf schaffte Möhlin den Anschluss zum 29:28. Mit noch 45 Sekunden auf der Uhr kamen die Gastgeber wieder in Ballbesitz. Zu lange, um die Zeit herunterzuspielen. Doch wiederum gelang es dem TVS nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Es waren noch ganz wenige Sekunden zu spielen, Möhlin forcierte den Gegenstoss, doch ihr Kreisläufer konnte den Ball nicht fangen und Solothurn siegte. Bereits gegen WEST Crissier verlor der TVS wenige Sekunden vor der Schlusssirene den Ball und der Gegenstosspass wurde nicht gefangen.

 

Es dürfte den Solothurner am Ende egal sein, mit dem siebten Sieg in der Rückrunde ist der TV Solothurn nun das zweitbeste Team der Liga. Nur gerade der TV Birsfelden liegt mit neun Siegen aus zehn Spielen im Jahr 2025 vor Solothurn. WEST Crissier, in der Tabelle auf dem zweiten Rang, folgt mit sechs Siegen und einem Unentschieden.

 

Klar ist mit dem Sieg auch, dass Solothurn die Saison mindestens auf dem siebten Rang abschliessen wird. Nach unten können sie rechnerisch nicht mehr fallen. Gegen oben könnte man theoretisch noch an Pratteln vorbeiziehen. Diese müssten jedoch verlieren, die Solothurner gewinnen und dabei insgesamt noch 20 Tore aufholen. Aber wer weiss, bei dem Lauf, den die Solothurner aktuell haben, ist auch das nicht ganz auszuschliessen.


Foto: Urs Trösch


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