Klarer könnte das Verdikt nicht sein. Der TV Solothurn schlägt das drittplatzierte Lausanne-Ville/Cugy gleich mit 35:20. Dank dieser Glanzleistung ist der Ligaerhalt zwar noch nicht gesichert, aber der TVS befindet sich nach wie vor in der besten Position der gefährdeten Teams.
Gaudenz Oetterli
Der Druck lastete komplett auf den Solothurnern. Während Lausanne-Ville/Cugy auf dem dritten Rang bereits seit geraumer Zeit gegen unten keine Sorgen mehr hat und nur noch mininmale Chancen auf einen Aufstiegsplatz, ging es für die Ambassdoren noch um alles. Bei einer Niederlage bestand das Risiko, dass die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf aufschliessen oder Boden gutmachen könnte. Um nicht noch zusätzlichen Druck zu erhalten, war deshalb ein guter Start in die Partie von entscheidender Bedeutung.
Und das Team von Trainer Andri Tatarinoff hatte sein Hausaufgaben gemacht. Gleich von Beginn weg übernahmen die Aarestädter das Spieldiktat und gingen sogleich in Führung. Und bis zum Ende des Spiels mit dem überdeutlichen Sieg lagen die Gastgeber nicht einmal in Rückstand. In den ersten Minuten jedoch war es noch eine Begegnung auf Augenhöhe. Beide Teams agierten verzeichneten technische Unzulänglichkeiten und so konterten die Romands jeweils die Solothurner Führung. Beide Mannschaften konnten sich in der Startphase auf fangfreudige Torhüter verlassen, die ihre jeweiligen Farben im Spiel behielten.
Nach der Pflicht folgte die Kür
Es sollte ganze 22 Minuten dauern, bis sich das Heimteam erstmals mit drei Toren in Front brachte (11:8) und so eine etwas beruhigendere Differenz schaffen konnte. Dennoch steckten die Waadtländer nicht auf und zeigten, was sie in dieser Spielzeit so erfolgreich macht. Ohne Hektik ob des Rückstands spielten sie vorne ihre Angriffe, erzielten regelmässig Tore, und falls es mal nicht klappte, schafften sie es auch, gegnerische Fehler zu provozieren. Es zeigte sich aber mit jeder weiteren Spielminute, dass der TVS an diesem Abend nicht einbrechen sollte. Im Gegenteil, die Solothurner spielten mit Fortlauf der Partie immer stärker und zogen kurz vor der Pause auf 16:11 davon.
Der Leistungsunterschied zeigte sich auch nach dem Seitenwechsel. Mit Tempo und kompletter Entschlossenheit erhöhten die Aarestädter den Druck noch einmal. Sie suchten konsequent den Abschluss und nutzten jede noch so kleine Lücke. Sinnbildlich dafür war die Leistung von Malcolm Reis, der fünf der acht Tore bis zur 41. Minute erzielte, entweder per Gegenstoss mit Tempo oder mit einem Durchbruch. So stand es nach knapp elf Minuten in der zweiten Halbzeit bereits 24:15 und das Spiel war entschieden.
Endspurt für eine bessere Tordifferenz
Ab diesem Zeitpunkt stellte sich die Frage, ob der TV Solothurn – wie schon einige Male in dieser Saison – gegen Ende noch etwas abgibt und der Sieg nicht so hoch ausfallen würde. Oder ob er bis zum Schlusspfiff konsequent am Werk bleibt. Die Mannen von Trainer Andri Tatarinoff entschieden sich für Zweiteres, was im Hinblick auf die Tordifferenz sicherlich eine gute Entscheidung war.
Treffer um Treffer schraubten die Einheimischen zur Freude des Heimpublikums das Skore in die Höhe, bis die abgelaufene Matchuhr mittels Sirene den ambassadorialen Torrausch beendete. 35:20 lautete das Schlussresultat, es ist dies der zweithöchste Sieg der Saison nach dem 30:14 in der dritten Runde gegen den Tabellenletzten Wacker Thun. Dass der TVS einen Sieg in dieser Deutlichkeit nun auch gegen den Tabellendritten schafft, zeigt das Potenzial dieser Mannschaft.
Mit den meisten Punkten der noch abstiegsgefährdeten Teams und einem leicht positiven Torverhältnis (586:582), dem besten all dieser Mannschaften, hat sich der TV Solothurn in die Poleposition gebracht für den direkten Ligaerhalt. Bei noch ausstehenden drei Runden haben die Solothurner vier Punkte Abstand auf den Barrageplatz. Es fehlt nur noch ein kleiner Schritt und der Ligaerhalt ist auch rechnerisch sicher.
Foto: Urs Trösch

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