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Solothurn verliert erneut in der «TVS-Viertelstunde»

Aktualisiert: 28. Juni 2023

NLB-Handball. Es scheint so langsam ein Trauma zu werden. Der TV Solothurn hat es wieder geschafft, einen eigentlich verdienten Sieg in einem überzeugenden Spiel in den letzten Minuten noch wegzuschmeissen. Glücklicher Gegner und dankbarer Empfänger zweier geschenkter Punkte war dieses Mal der STV Baden, der 29:26 gewann.


Gaudenz Oetterli


YB kennt sie, die ominösen und viel besungenen letzten 15 Minuten des Spiels – die «YB-Viertustung». Die Berner Fussballer loben sich damit, in jeweils dieser Viertelstunde viele Spiele für sich zu entscheiden. Rückstände werden gedreht oder Vorsprünge ausgebaut, YB erzielt Tore, dafür steht die Schlussviertelstunde.

Der TV Solothurn hat seine ganz eigene Version dieser Viertelstunde erfunden. Die «TVS-Viertelstunde» steht ebenfalls für eine Wende im Spiel, jedoch leider in diesem Fall jeweils zu Ungunsten der Solothurner. Es ist schon beinahe nicht mehr zählbar, wie viele Spiele der TVS in den letzten zwei Saisons in der Schluss-Viertelstunde noch verloren hat, nach zuvor 45 Minuten Führung.


Die Nerven versagen gleich reihenweise


Es ist nicht das erste Mal, dass der TVS im Tor einen überragenden Mathieu Seravalli stehen hat. Der junge Nationaltorhüter wehrte wieder einmal nicht weniger als 17 Bälle ab, fast jeder davon mit einem Ballgewinn für Solothurner verbunden. In der ersten Hälfte nutzten seine Vorderleute den starken Rückhalt mit insgesamt 17 Treffern noch gnadenlos aus und führten dank nur 13 Gegentoren. Nach der Pause konnte Seravalli seine Teamkollegen mit seinen Paraden lediglich noch lange im Spiel halten, aber in der Offensive war gar nichts mehr los.


Nach 41 Minuten brachte Ben Helmy den TVS mit 21:17 in Front. Kurz danach folgte ein Treffer von Baden. Ab diesem Moment hatten die Solothurner nicht weniger als sieben Gelegenheiten, den Abstand von vier Toren wieder herzustellen, zwei davon per Penalty. Doch die Ambassadoren schafften es nicht. Auch die limitierten Aargauer versemmelten ihrerseits einige Chancen und so führte der TV Solothurn neun Minuten vor Schluss noch mit 26:23.


Langsam ist das Mass an Niederlagen voll


Die Geschichte bis zum Schlusspfiff ist danach schnell erzählt: Baden erzielt bis zum Ende noch sechs Treffer, der TV Solothurn bleibt während neun Minuten in ebenso vielen Versuchen torlos. Das kann auf diesem Niveau nicht zum Sieg reichen, nicht einmal mit einem überragenden Torhüter.


Gross ist nach einer weiteren bitteren Niederlage natürlich die Enttäuschung auf Seiten von Solothurn. Doch die Mannen von Trainer Slavko Corluka müssen sich unbedingt Gedanken machen, was sie gegen dieses mentale Defizit in der Schlussphase machen kann. Der TV Solothurn ist nach wie vor Letzter in der Tabelle. Zum Glück ist die Konkurrenz noch in Reichweite. Aber viele solcher Niederlagen kann sich der TVS nicht mehr leisten, will er den Ligaerhalt schaffen.




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